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Rücksicht macht Wege breit: Startschuss zur Fortsetzung des Projekts
Für die Landwirte ist es der Weg zum Arbeitsplatz, für die Fahrradfahrer meist Freizeit und Erholung – um diese Bedürfnisse zusammenzubringen ist es letztlich das Miteinander, das zählt“, sagt Thomas Schneider, Pressesprecher des Kreisbauernverbandes (KBV) Fulda-Hünfeld, anlässlich eines Ortstermins in der Alten Heerstraße Neuhof. Hier trafen sich jetzt Vertreter der Verwaltung um Bürgermeister Heiko Stolz, um den offiziellen Startschuss für die Neuauflage/ Fortsetzung der Aktion „Rücksicht macht Wege breit“ im Landkreis Fulda zu geben. Auf den Weg aufgebrachte Piktogramme, auf denen sich Traktorfahrer und Radfahrer zuwinken, sollen die verschiedenen Verkehrsteilnehmer für gegenseitige Rücksichtnahme sensibilisieren.
In nächster Zeit werden die Piktogramme auf Wunsch der teilnehmenden Gemeinden auf entsprechenden Wegen aufgebracht – allein in der Gemarkung Neuhof sind es nach Angaben von Joachim Bug, dem Leiter der Bauabteilung, 38 an der Zahl. Vorhandene Piktogramme, die ausgebleicht sind, sollen durch neue ersetzt werden. Kommunen, die dem Neuhofer Beispiel folgen wollen, können sich ab sofort an die KBV-Geschäftsstelle in Petersberg wenden, die über die entsprechenden Schablonen verfügt und die Aktion koordiniert. Zunächst hatten sich von den 23 Kommunen des Landkreises Fulda neun Städte und Gemeinden beteiligt.
Erfreulich: Sagten die Landwirte noch vor drei Jahren, dass 90 Prozent der Begegnungen vernünftig verlaufen und es bei etwa jeder zehnten Begegnung Ärger gibt, handelt es sich inzwischen eher um Einzelfälle.
„Die Beschwerden sind deutlich zurückgegangen“, bestätigte Florian Langner, zukünftiger Leiter der Hauptabteilung und des Ordnungsamtes in Neuhof. Die meisten Menschen seien vernünftig, ergänzt Joachim Bug, Leiter der Bauabteilung Neuhof. Vom Hörensagen wisse er, dass sich vereinzelt Leute, hinter denen ein Schlepper fährt, bedroht fühlen. „Diese fahren dann erst mal in der Mitte, was den betroffenen Landwirt hinter dem Radfahrer natürlich erst mal so richtig in Wallung bringt, weil er dann nicht vorbeikommt.“ Gerade zu Erntezeit „Man muss den anderen aber auch verstehen, denn man ist ja schließlich auch selbst mal mit dem Fahrrad unterwegs“, wirft Landwirt Samuel Vogel in die Diskussion ein.
Der Vorsitzende des KBV Fulda-Hünfeld, Stefan Schneider, weist darauf hin, dass die originäre Daseinsberechtigung der Wirtschaftswege darin liege, Felder und Wiesen erreichbar zu machen. Das hätten Radfahrer, die die Wege als ihr Refugium betrachten, leider nicht auf dem Schirm. „Deswegen weisen wir immer wieder darauf hin.“ „Glücklicherweise klappt es beim Großteil der Begegnungen super, indem der Schlepperfahrer etwas vom Gas runter - und der Fahrer zur Seite geht“, sagt er. Seinen Beobachtungen nach haben sich seit der Corona-Pandemie mehr Menschen ein Fahrrad zugelegt, in vielen Fällen ein E-Bike oder ein motorbetriebenes Pedelec. Diese können durchaus zu brenzligen Situationen führen, da Landwirte deren Geschwindigkeit vergleichsweise schwer einschätzen können.
Ein Video zur Fortsetzung des Projekts „Rücksicht macht Wege breit“ finden Sie auf der Website des Kreisbauernverbandes Fulda-Hünfeld e. V.: www.fulda-deinebauern.de
PM: Kreisbauernverband Fulda-Hünfeld e. V. und Marktkorb Fulda